ADRESSE
Isabel Berg
Hauptstr. 25
65347 Eltville-Hattenheim
letzte Aktalisierung: 19.05.2022
“Wenn Du es fühlen kannst,
kannst Du es auch kontrollieren.”
- Martha Peterson
AKTUELL
KURSANGEBOT
Weiterleitung eines Artikels meines Somatics Kollegen, Colm McDonnell aus Irland
Er
beschreibt
und
erklärt
den
Unterschied
zwischen
dem
klassischen
Dehnen
und
der
so
genannten Pandiculation, welche wir bei den Somatic Exercises durchführen.
Den Originalartikel von Colm findest Du hier:
Was passiert beim Dehnen im klassischen Sinne?
Die
sensorischen
Informationen
beim
Dehnen
laufen
hauptsächlich
über
das
Rückenmark.
Wenn
ein
Muskel
gedehnt
wird,
senden
die
darin
befindlichen
Golgi
Rezeptoren
(kleine
Fühler,
die
ständig
die
Muskelspannung
messen)
ein
Signal
an
das
Rückenmark,
dass
sich
der
Muskel
gedehnt
hat,
also
länger
geworden
ist.
Das
Rückenmark
bekommt
diese
Meldung
und
sendet
daraufhin
einen
direkten
Impuls
an
den
betroffenen
Muskel
zurück.
Dieser
Impuls
bewirkt
eine
Kontraktion
im
zuvor
gedehnten
Muskel,
um
diesen
vor
einer
Überdehnung
oder
Verletzungen
zu
schützen.
Somit
gibt
es
bereits
auf
der
Ebene
des
Rückenmarks
neuronale
Schaltkreise,
die
ohne
Zutun
des
Gehirns
einfache
(in
der
Regel
Flucht-)
Bewegungen
und
Reflexe
auslösen.
Das
Dehnen
eines
bestimmten
Muskels
führt
durch
den
hier
ausgelösten
Stretch-Reflex
also
auch
immer
zu
einer
gleichzeitigen
Kontraktion in der betroffenen Muskulatur, was im Prinzip der Intuition des Dehnens widerspricht. Oft auch sichtbar durch ein Zittern des entsprechenden Muskels.
Wie
man
an
dieser
vereinfachten
Darstellung
des
Stretch-Reflexes
sehen
kann,
ist
das
Gehirn
in
diesem
Kreislauf
nicht
maßgeblich
beteiligt.
Es
handelt
sich
um
einen natürlichen Reflex der bereits im Rückenmark stattfindet.
Im Gegensatz zum klassischen Dehnen, bekommt das Gehirn bei der so genannten Pandiculation jedoch neue sensorische Informationen.
Was passiert bei der Pandiculation?
Wenn
wir
einen
Muskel
anspannen,
senden
die
darin
befindlichen
Rezeptoren
eine
Information
zum
somatosensorischen
Kortex,
einem
Teil
im
Gehirn,
der
für
die
haptische
Wahrnehmung
zuständig
ist.
In
diesem
Fall,
dass
sich
der
Muskel
verkürzt
hat
und
die
Muskelspannung
erhöht
ist.
Durch
diese,
dem
Gehirn
übermittelte
Information,
kann
der
Muskel
nun
„gefühlt“
werden.
Er
befindet
sich
unter
bewusster
Kontrolle
und
die
darin
vorhandene
Anspannung
kann
somit
verstärkt,
gehalten oder verringert werden.
Bei
der
Pandiculation
wird
die
Anspannung
im
Muskel
nun
willentlich
ganz
langsam,
bis
zur
kompletten
Entspannung
wieder
reduziert.
Der
entscheidende
Punkt
hierbei
ist,
dass
man
durch
die
vorherige,
bewusste
Kontraktion
die
volle
Kontrolle
über
den
Muskel
bekommt
und
das
Gehirn
lernen
kann
den
Muskel
locker
zu
lassen und somit wieder zu „verlängern“.
Unterschiede auf einen Blick:
Dehnen:
•
ist passiv, der Muskel wird nicht aktiv benutzt, man „zieht“ nur daran und das Gehirn ist in diesem Prozess zunächst nicht beteiligt.
•
verringert vorübergehend die Kraftleistungsfähigkeit des Muskels
•
ruft keine neuen Lernprozesse hervor, da das Gehirn nicht maßgeblich beteiligt ist.
•
kann unangenehm und schmerzhaft sein, gerade wenn eine sensomotorische Amnesie (SMA) vorliegt.
•
bewirkt nur vorübergehende Längenänderung der Muskulatur.
•
beseitigt
keine
SMA.
Passives
Dehnen
bewirkt
keine
Veränderungen
auf
der
Ebene
gewohnheitsbedingter,
chronischer
Muskelanspannungen,
welche
so
typisch für die Sensomotorische Amnesie sind.
Pandiculation:
•
ist aktiv, der Muskel wird aktiv angespannt, somit kann er gespürt werden und das Gehirn ist an diesem Prozess aktiv beteiligt.
•
lehrt dem Gehirn viele neue sensomotorische Informationen. Funktion und Mobilität werden verbessert. Es handelt sich um einen aktiven Lernprozess.
•
fühlt sich gut an, wenn es korrekt ausgeführt wird, ist es angenehm entspannend und fühlt sich wie ein „gähnen“ an.
•
bewirkt
anhaltende
Längenänderung
der
Muskulatur,
da
das
Gehirn
die
neue
Muskellänge
selbst
erlernt.
Die
Veränderung
in
der
Muskellänge
kommt
durch
eine Reduktion der Muskelspannung und nicht durch eine Veränderung der (passiven) Strukturen.
•
Beseitigt
SMA.
Dem
Gehirn
wird
die
Kontrolle
über
den
Muskel
zurückgegeben
und
man
lernt
somit,
den
Muskel
wieder
zu
entspannen
und
über
seine
ursprüngliche Länge zu benutzen.
Abschließend
ist
noch
zu
sagen,
dass
beim
klassischen
Dehnen
Muskeln
oft
isoliert
gedehnt
werden.
Bei
der
Pandiculation
werden
immer
ganze
Bewegungsmuster
bzw. Muskelketten angesprochen, was zu einer schnelleren und effektiveren Entspannung und neuen Mobilität im gesamten Körper führt.
Die
lernende
Komponente
der
Pandiculation
bewirkt
eine
bessere
sensomotorische
Kontrolle,
Ansteuerung
der
Muskulatur.
Eine
Muskulatur
die
sich
unter
unserer
kompletten Kontrolle befindet, verursacht keine Schmerzen. Schmerzen treten dann auf, wenn wir die Kontrolle verlieren und sich Muskeln chronisch versteifen.
Schmerz ist immer auch ein Zeichen von Kontrollverlust über verschiedene Bewegungsmuster.
geposted: MIttwoch, 20.12.2017
Dehnen im Vergleich zu Pandicualtion
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